LENIN ERWACHE – DEINE EPIGONEN SPIELEN VERRÜCKT

Print Friendly, PDF & Email

Beitrag von Inge Höger und Thies Gleiss vom 24.02.2022

Der Kampf um die Neuaufteilung der Welt – das von Lenin und Luxemburg so treffend bezeichnete Hauptkennzeichen der imperialistischen Epoche des Kapitalismus – geht in eine neue militärische Phase. Und die imperialistische Journaille schlafwandelt mal wieder in den nächsten Weltenbrand.

In seiner bemerkenswert ausführlichen und strategisch ehrlichen Rede hat Wladimir Putin ausgeführt, dass ein friedliches und nachhaltiges Zusammenleben verschiedener Völker und Nationen nur möglich ist, wenn wie unter Lenin eine internationalistische, friedliche Politik mit gegenseitigem Respekt und Recht auf Unabhängigkeit aller Völker kombiniert wird. Das war – neben dem Sturz des Zaren und des Beginns der Aufhebung der kapitalistischen Produktionsweise – das Erfolgsgeheimnis der jungen Sowjetunion – trotz (und nicht wegen) Bürgerkrieg, imperialistischer Contra-Interventionen und ökonomischer Rückständigkeit.

Putin will das endgültig entsorgen. Dabei reichen ihm ausdrücklich nicht die furchtbaren großrussisch-chauvinistischen „Korrekturen“, die Stalin ab Mitte der zwanziger Jahre an Lenins Politik vollzog. Nein – weder Lenin noch Stalin, sondern gleich direkt zurück zur alten zaristischen Begründung eines russischen Großreiches, das ist die Linie Putins.

Nichts unterstreicht mehr, welch grundlegender Wandel im Wirtschafts- und Gesellschaftssystem im heutigen Russland vollzogen wurde. Die kapitalistische Restauration geht in das Schlusskapitel. Ein neuer russischer Imperialismus verteidigt sich nicht nur selbst gegen Angriffe imperialistischer Konkurrenten, sondern muss sich aus eigenem Expansionsgründen am Kampf um die Aufteilung und Neuaufteilung der Welt pro-aktiv beteiligen.

Für Linke kann es in dieser Situation nur das geben, was Lenin, Trotzki, Luxemburg, Liebknecht und all die klugen Kämpferinnen und Kämpfer, die sich in Zimmerwald und Kiental, und überall sonst auf der Welt gegen den Ersten Weltkrieg auflehnten, als „revolutionären Defätismus“ bezeichneten.

Die Waffen nieder! Nein zum Krieg! Weder Nato noch Putin!

Selbst der Bezug auf das für friedliche Zeiten zwischen kapitalistischen Staaten entwickelte Völkerrecht reicht für linke Politik nicht aus. Unser Motto heißt stattdessen: Internationale Solidarität. Proletarier und Proletarierinnen aller Länder vereinigt euch. Nicht nur in Friedenszeiten, sondern vor allem als einziges humanitäres Mittel gegen den Krieg.
Sozialismus oder Barbarei – die Alternative kommt näher…

Inge Höger, Thies Gleiss 24.02.2022