Bewerbungen für den LINKE-Parteivorstand

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Lucy Redler:

Liebe Genossinnen und Genossen,

ich freue mich darüber, dass es gelingt, DIE LINKE in mehr außerparlamentarischen Bewegungen und in den Gewerkschaften zu verankern. Das Engagement der Partei bei den blockupy-Protesten, im Streik der KollegInnen im Einzelhandel und der Auseinandersetzung an der Charité sollte beispielhaft sein für die Verankerung in anderen Bereichen. Nur aus Bewegungen und Kämpfen heraus können wir Verbesserungen durchsetzen. Wir brauchen eine starke LINKE in Betrieben, Gewerkschaften und sozialen Bewegungen. DIE LINKE ist die Kraft, die unüberhörbar die Interessen von Erwerbslosen und Lohnabhängigen vertritt. Als Aktivistin in verschiedenen sozialen und gewerkschaftlichen Solidaritätskampagnen möchte ich im Parteivorstand einen Beitrag dazu leisten, die außerparlamentarische Arbeit der LINKEN weiter zu stärken. Ich setze mich für den Aufbau einer Partei des Widerstands ein, die Menschen ermutigt, selbst aktiv zu werden und sich einzubringen.

Für eine Partei der Mitglieder

Ich betrachte mit großer Sorge das zunehmende Gewicht von Parlamentsfraktionen, MandatsträgerInnen und Hauptamtlichen in der Partei. So wichtig ihre Tätigkeit ist: DIE LINKE muss eine demokratische Mitgliederpartei sein und bleiben. Ich werde mich im Parteivorstand für transparente Diskussions- und Meinungsbildungsprozesse unter Einbeziehung der Kreisverbände und Mitglieder einsetzen – auch wenn es um die Besetzung der Spitzenpositionen in der Partei geht.

Veränderung beginnt mit Opposition…

…war der Wahl-Slogan der PDS 1994, als ich politisch aktiv geworden bin. Das ist noch immer die Aufgabe der LINKEN. Aus der Opposition heraus ist es uns gelungen, gesellschaftlichen Druck für einen gesetzlichen Mindestlohn zu erzeugen. Viele in unserer Partei argumentieren heute, wir bräuchten rot-rot-grüne Feldversuche in den Ländern, um später einer Regierung im Bund anzugehören. Doch diese Feldversuche gab es schon und sie haben der Glaubwürdigkeit der LINKEN geschadet. Der Boden für eine Veränderung der Gesellschaft war nach zehn Jahren Rot-Rot in Berlin nicht fruchtbarer, sondern Aktive aus Bewegungen haben sich von der LINKEN abgewandt. Ich bin dafür zu regieren, wenn dadurch sozialistische Politik umgesetzt werden kann. Mit Kriegs- und Sozialabbauparteien wie SPD und Grüne kann es eine Regierungsbeteiligung nur zum Preis der Aufgabe linker Prinzipien geben.

Der Kapitalismus ist ein menschenfeindliches System. In unserem alltäglichen Engagement gegen die Auswirkungen der Profitwirtschaft kann man schnell aus den Augen verlieren, dass es unser Ziel sein muss, dieses System durch eine sozialistische Demokratie zu ersetzen. Es kann keinen sozialen, friedlichen oder grünen Kapitalismus geben.

Auslandseinsätze brauchen keine Einzelfallprüfung

DIE LINKE muss konsequente Friedenspartei bleiben. Eine Öffnung der Partei für Auslandseinsätze der Bundeswehr darf es nicht geben, auch nicht unter dem Deckmantel von Abrüstung oder Menschlichkeit. Auslandseinsätze sind nicht humanitär.

Zu meiner Person:

  • geboren 1979 in Hann Münden, aufgewachsen in der Nähe von Kassel
  • ab Mitte der 90er Jahre aktiv im antifaschistischen Bereich, später in Antikriegsbewegungen und bei attac
  • 1999 bis 2004 Studium an der HWP in Hamburg, Diplom-Sozialökonomin, Abschlussarbeit und Buchveröffentlichung zur Geschichte politischer Streiks in der Bundesrepublik seit 1945, seit 2004 Redakteurin der Solidarität-Sozialistische Zeitung und sozialismus.info
  • 2004 Mitglied in der WASG und ab 2005 im geschäftsführenden Landesvorstand der WASG Berlin, 2006 Spitzenkandidatin der WASG bei den Abgeordnetenhauswahlen in Berlin
  • Ende 2006 bis zur Fusion Mitglied des WASG-Bundesvorstands
  • aktiv in der LINKEN Berlin Neukölln
  • Mitglied des BundessprecherInnenrats der AKL (Antikapitalistische Linke)
  • aktiv in verschiedenen außerparlamentarischen Bündnissen wie dem S-Bahn-Tisch Berlin, Bündnis BerlinerInnen für mehr Personal im Krankenhaus, frauenpolitischen Kampagnen
  • Mitglied der Sozialistischen Alternative (SAV) und von ver.di
  • verschiedene Buch- und Textveröffentlichungen, u.a. „Das Verschwinden der WASG“, „Sozialismus statt Marktwirtschaft“, „Iran – Freiheit durch Sozialismus“

Heidrun Dittrich

Liebe Genossinnen und Genossen,

unser Parteitag steht auch im Zeichen des Tags der Befreiung vom Faschismus am 8. Mai 1945. Wir sind die einzige Partei im Bundestag, die gegen Auslandseinsätze der Bundeswehr stimmt. Viele Menschen vertrauen darauf, dass unsere Haltung in dieser Frage beständig bleibt. Ich kandidiere für den Parteivorstand, um einen Beitrag dazu zu leisten, dass dieses Vertrauen nicht enttäuscht wird.
Ich arbeite in einer großen öffentlichen Verwaltung mit knapp 10.000 Beschäftigten. Nachdem mein Mandat im Bundestag 2013 zu Ende ging, habe ich mich bewusst dazu entschlossen, wieder in meinen „alten“ Beruf an die Seite meiner KollegInnen zurückzukehren. Denn DIE LINKE braucht die Erfahrungen aus der Arbeitswelt. Diese Erfahrungen möchte ich in den Parteivorstand einbringen.

Dabei sind für mich folgende Themen wichtig:

Gewerkschaften werden durch Kämpfe und Streiks aufgebaut, wir müssen das Recht auf Generalstreik erkämpfen, die als so genannte „Tarifeinheit“ verschleierte Einschränkung des Streikrechts muss verhindert werden.
Als aktives Mitglied der BAG „Selbstbestimmte Behindertenpolitik“ setze ich mich auch dafür ein, dass Menschen, die in Werkstätten für Behinderte arbeiten, nicht diskriminiert werden. Inklusion braucht eine barrierefreie, sozial abgesicherte Teilhabe für alle Menschen! 12 Euro Mindestlohn sollten ohne Ausnahme für Alle gelten, die nicht per Tarifvertrag mehr verdienen.
Als Sozialistin bin ich überzeugt: Diese Weltwirtschaftskrise kann nicht durch Umverteilen oder Bändigung des „Finanzmarktkapitalismus“ gelöst werden. Krisen und Kriege gehören zum kapitalistischen Wirtschaftssystem. Jean Jaurès hat es vor 100 Jahren ausgesprochen: „Der Kapitalismus trägt den Krieg in sich wie die Wolke den Regen.“ Unser Ziel muss die Überwindung des Kapitalismus sein.
SPD und Grüne halten an Kriegspolitik und Hartz-Gesetzen fest. Koalitionen mit diesen Parteien führen nicht zu sozialem Fortschritt. Unsere Bündnispartner im Kampf um Frieden und sozial-ökologischen Fortschritt sind deshalb die Menschen, die in Gewerkschaften und sozialen Bewegungen und Initiativen engagiert sind. Unsere Aufgabe ist es, mittendrin zu sein – im außerparlamentarischen Widerstand.
Innerparteilich trete ich für transparente und demokratische Entscheidungsprozesse und gegen eine Schwächung der Delegiertenrechte der innerparteilichen Zusammenschlüsse und Arbeitsgemeinschaften ein.

Berufliche Laufbahn:

Diplom-Sozialwissenschaftlerin, Diplom-Sozialarbeiterin, als Sachbearbeiterin beschäftigt beim Arbeitsamt, Gewerkschaftssekretärin als Landesjugendleiterin Ba-Wü der damaligen DAG, Schulsozialarbeit, Stadtverwaltung, Projektkoordinatorin Kinderschutz, Bundestagsmandat von 2009 bis 2013, Mitglied im Familienausschuss, wieder tätig im Beruf in der Stadtverwaltung Hannover seit März 2014.

Ich bin Mitglied bei:

ver.di, VVN- BdA, Kurdistan Volkshaus e.V., Mitglied im BundessprecherInnenrat der AKL, Mitglied im LandessprecherInnenrat der BAG Selbstbestimmte Behindertenpolitik Niedersachsen, Tiertafel „Helfende Pfötchen“ Hannover, IAF- Verband binationaler Familien und Partnerschaften, Bündnis „Schule ohne Militär Hannover“ (Mitgründerin), Sozialistische Alternative (SAV), Zukunftsforum hannoverscher GewerkschafterInnen (entstanden aus dem von mir 2009 gegründeten Netzwerk „Hannover wehrt sich“), Canarkadas e.V.

Fremdsprachen: Französisch, Spanisch, Englisch, Türkisch
Kontakt: heidrundittrich@web.de

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